Warum schreibe ich eigentlich?
Weil ich viel Fantasie habe?
Weil ich das Zehnfingersystem beherrsche?
Weil ich mit meiner Muttersprache nicht auf Kriegsfuß stehe?
Weil ich gern in Geschichten eintauche?
Ja auf alle diese Fragen! Und: Weil ich’s kann!
Es begann ganz klassisch im Alter von zehn oder elf Jahren mit Gedichten.
Lieder, Kurzgeschichten, Theaterstücke, Romananfänge und Drehbücher folgten. Gerade in der Pubertät war das Schreiben ein wichtiges Ventil. Ethik war das Schulfach, das mich durch diese schwierige Zeit brachte – und so inspirierend, so viele Gedankenexperimente! Philosophen sollten die Welt immer wie Kinder sehen und nie die Fähigkeit verlieren, sich zu wundern. Etwas, das ich mir bewahrt habe.
Was erwartet euch in meinen Texten?
tja… Also auch jeden Fall keine blumige Sprache. Mir wurde mal gesagt, ich schreibe, wie ich spreche (hier übrigens Konjunktiv I – Hach, wie schön, dass man sich im Blog so austoben kann!).
Öhm… joar… kann man so sagn…
Kryptisch wird’s nicht. Eher direkt, ehrlich. Deutsch. Keine übertriebenen Vergleiche oder schiefe Bilder. Bei mir tastet sich kein Lichtschein durch die Dunkelheit. Er ist nämlich nicht lebendig. Er kann nix.
Sondern alles so, wie es gemeint ist und sein soll. Für manchen vielleicht zu klar:
„Die Karpfen probieren mein Erbrochenes“ ist der erste Satz meiner Kurzgeschichte Im Zentrum (2023). Eine Wahrheit erwartet den Leser, in die man sich einfühlen kann. Eine fiktive Realität, von der man denkt, sie sei real-echt (Hä? – Ganz genau!).
Und oftmals ist sie das auch. In Weihnachtszauber (noch unveröffentlicht) träumt die obdachlose Protagonistin von Privatsphäre und Schutz:
„Ich wünsche mir eine Tür, die ich hinter mir abschließen kann. […] Wieder einen Schlüssel bei mir zu tragen und ein Ziel zu haben, das mir Ruhe […] gibt. In dieser Vorstellung sehe ich immer nur einen Raum: ein reines, quadratisches Zimmer mit Parkett, weißen Wänden, Fenstern und einer Matratze. Nicht mal ein Bett oder einen Tisch. Einfach diesen Würfel, der ausschließlich mir gehört und dessen Türschloss von niemand anderem geöffnet werden kann.“
Sollte dieser von mir erdachte Traum nicht auch ein Wunsch von vielen sein können?
Natürlich! schießt es durch die Gedanken des aufmerksamen Lesers. Schon Maxim Gorki (1868–1936) soll treffend bemerkt haben, dass man nicht in der Bratpfanne gelegen haben müsse, um über ein Schnitzel schreiben zu können.
Und damit hat er Recht. Ich brauche die Grausamkeiten des Lebens auf der Straße nicht zu kosten, um zu wissen, dass es scheiße schmeckt.
Aber so geht es anderen Schreibern auch. Was macht Frau Düfi also anders?
Bei mir gibt’s noch ein paar schöne Gegensätze dazu: ein abgewrackter Mensch, der in einem verfallenen Gebäude wieder schön wird. Eine Obdachlose, mit der geflirtet wird. Eine flüchtende Familie, die froh darüber ist, dass sich ihre Katze putzt. All das und noch viel mehr in einer klaren Sprache.
Wer sich live davon überzeugen will, kommt zu meinen Lesungen.